Alte Kunststofftanks, deren Lebenserwartung und gefährliche Merkmale
Kunststofftankanlagen wurden in den 70er Jahren populär und häufig verbaut, viele der Anlagen sind deutlich in die Jahre gekommen und zum Teil sogar gefährlich. Ob Sie betroffen sind, können Sie im folgenden Block feststellen.
Hallo, in diesem Block beschreibe ich, wie Sie feststellen können, wie es um Ihre Kunststoffbatterietankanlage steht. Genauer behandle ich die Anzeichen, welche auf eine normale Alterung hinweisen und aber auch Merkmale, welche auf einen gefährlichen Zustand hindeuten. Zunächst muss ich allerdings sagen, dass Tankanlagen aus Kunststoff, egal welcher Bauart einen Zulassungszeitrahmen von 30 Jahren haben. Nach Ablauf dieser Zeit sollte die Anlage zeitnah entsorgt oder ausgetauscht werden.
Nun gut, ich hoffe, die folgenden Informationen können Ihnen bei der Einschätzung des Zustandes Ihrer Tankanlage helfen. Im Zweifel sollten Sie in jedem Fall einen Fachmann hinzuziehen.
Folgendes ist zu berücksichtigen:
1. Vorschriftsmäßige Aufstellung
Eine vorschriftsmäßige und normgerechte Aufstellung ist notwendig, um eventuell entstehende Probleme an den Kunststoffbehältern frühzeitig erkennen zu können. Leider ist dies vielfach nicht der Fall. Oft sind die Tankanlagen sogar derart eng platziert und ummauert, dass die Einsicht schwierig bis zu gänzlich unmöglich ist. Hier ist besondere Vorsicht geboten, ziemlich wahrscheinlich werden in diesen Fällen gefährliche Verformungen nicht bemerkt.
Eine normgerechte Aufstellung für Kunststofftankanlagen stellt sich wie folgt dar. Die Tankanlage muss zweiseitig mindestens 5 cm und an den anderen beiden Seiten mindestens 40 cm Wandabstand aufweisen. Ferner ist bei Doppelreihenaufstellung ein Minimum Deckenabstand von 50 cm einzuhalten. Dies schließt die Verrohrung ein und gilt auch für einreihige Aufstellungen, deren zweite 40 cm Seite hinter der Tankanlage befindlich ist. In diesen Fällen muss die Anlage überstiegen werden können. Auch müssen sich die Kunststoffbehälter, aufgrund von Hitzeentwicklung, generell mindestens 100 cm vom Heizkessel entfernt befinden. Die Tankanlage sollte unbedingt vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein.
2. Geruch
In vielen Fällen wird im Laufe der Zeit ein Heizölgeruch immer deutlicher wahrnehmbar bis zu einem säuerlich belästigenden Heizölgestank. Nun, dies liegt oft den Kunststoffen, ältere Kunststoffe sind häufig nicht diffusionsdicht. Vorwiegend sind Tankanlagen aus PE (Polyethylen) betroffen. Der Geruch entsteht, da das im Heizöl befindliche Paraffin durch den Kunststoff defundiert. Gegen diese Geruchsbildung kann man nichts unternehmen. Nur in seltenen Fällen entstehen Undichtigkeiten, sollten Sie eine Undichtigkeit feststellen, ist höchste Eile geboten!
Um welchen Kunststofftyp es sich bei Ihnen handelt, können Sie nach folgendem LINK in unserer Infothek feststellen.
3. Eindellungen
Überalterte Kunststofftankanlagen neigen zur Verformung, regelmäßig bilden sich Eindellungen seitlich, zwischen den Behältern, gerne aber auch im Fußbereich. Durch das Befüllen und Entleeren der Tankanlage werden hier die Materialien gewissermaßen permanent bewegt. Es besteht die Gefahr eines Kaltbruches. Auf den Kaltbruch gehe ich später etwas genauer ein.
4. Elefantenfuß
Als Elefantenfuß beschreibt man eine Verformung, welche sich Fußbereich der Tankkammern im Laufe der Jahre entwickelt. Hier dehnt sich das Material gewissermaßen seitlich aus. Diese Art der Verformung ist einfach in gefülltem Zustand feststellbar, sobald man sich den Behälter von der Kopfseite her betrachtet.
5. Verformung an den Rohranschlüssen
Diese Art der Verformung häufig auf und ist relativ leicht zu erkennen. Meist entsteht eine zunächst leichte seitliche Neigung an der Füll- oder auch Entlüftungsrohrleitung. Im Laufe der Zeit nimmt der Schweregrad der Verformung zu, bis möglicherweise Undichtigkeiten in der Füllleitung auftreten. Ich kann nur dringend davon abraten, diese Verformung zu ignorieren. Im schlimmsten Fall reist die Füllleitung gänzlich. Dies passiert gerne während des Füllvorgangs.
6. Undichtigkeiten
Undichtigkeiten sollten keinesfalls ignoriert werden, egal wo diese an Ihrer Tankanlage auch entstehen. In den meisten Fällen entstehen zunächst kleinere Undichtigkeiten an den Rohrleitungssystemen aufgrund der soeben in „Verformung an den Rohranschlüssen“ beschriebenen Verformung. Ferner können aber auch Undichtigkeiten an geschweißten Kunststoffnähten, Knickstellen, Kaltbrüchen oder Versprödungen entstehen.
7. Kaltbruch
Ein Kaltbruch entsteht, wenn man ein Material immer wieder staucht und dehnt. Sie haben möglicherweise schon die Erfahrung gemacht, dass wenn man ein Stück Metall fortwährend biegt und streckt, dass dies zeitnah brechen wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Kunststoff Ihrer Tankanlage.
8. UV-Strahlung und Versprödung
Sonnenstrahlung lässt den Kunststoff Ihrer Tankanlage rasch altern und verspröden. Dies wiederum führt zu zwangsläufig zu einem Materialversagen. Der Kunststoff bricht oder der Behälter reist auf. Dies geschieht dann für gewöhnlich unter Last. Also bei einem höheren Füllstand. Schützen Sie Ihre Tankanlage vor Sonnen bzw. UV-Strahlung.
9. Wannen bzw. Auffangraum
Außer der Dichtigkeit der Tankanlage selbst ist natürlich auch die Dichtigkeit des Tankraumes bzw. des Wannenbereiches, in dem die Tankanlage steht, essenziell. Sollte es zu einem Heizölaustritt kommen, ist der Wannenraum die letzte Rettung.
Leider ist es meist aber so, dass die Beschichtung des Wannenraums altersbedingt undicht ist. Theoretisch wäre eine Tankraumsanierung möglich. Diese Instandsetzungsmaßnahme ist bei Kunststofftankanlage in der Regel eher wenig sinnvoll oder auch nicht möglich.
Weitere nützliche Links zu dem Thema
Gern verweisen wir zu dem Thema auch auf externe Inhalte, wie hier bei Extank.de
Sollten Sie zu der Überzeugung gekommen sein, Ihre Tankanlage austauschen oder auch entsorgen lassen zu wollen, dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links.